Zuhören, Begleiten und Moderieren

In der Kraft des ehrlichen Zuhörens – ohne Projektionen, ohne den Impuls, etwas Kluges sagen zu wollen – liegt vielleicht das größte Potenzial für wahre Gegenwärtigkeit. Es geht darum, einfach da zu sein, um die Geschichten anderer zu hören und anzunehmen. Alles, was ich tue, um Geschichten zu schreiben, ist zuzuhören – mit Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und der Annahme der Erlebnisse, die mir anvertraut wurden. Zuhören ist kein passiver Akt, sondern ein Geschenk an die Erzähler und uns selbst. In dieser Haltung liegt die Magie des Geschichtenerzählens: Erfahrungen teilen, Verbundenheit finden und einen gemeinsamen Raum des Verständnisses eröffnen.
Zuhören und Erzählen sind für mich eine Brücke zur Gegenwart, eine Möglichkeit, sich zu sehen und zu verstehen. Genau daraus entstehen die Geschichten, die bleiben. Ich erzähle dokumentarisch und fiktional, in eigenen Projekten oder im Auftrag von Institutionen und Organisationen, in verschiedenen Formaten – ob Film, Essay, Kurzgeschichte oder Interviews. Vieles ist möglich.

Im Coaching und der Inneren Arbeit beginnen wir oft beim Ich. Doch das Ich ist nur der erste Schritt. Indem wir Bewusstsein in das Ich bringen, schaffen wir die Grundlage, um das Wir zu gestalten, zu leben und zu spüren. Oft geht es darum, aus alten Mustern auszubrechen – ein Prozess, der viel Bewusstsein erfordert. Unsere eigenen Muster sind tief verwurzelt und können Hindernisse oder wertvolle Wegweiser sein. Um diese als Wegweiser zu erkennen, braucht es ein Gegenüber als Spiegel. Wir brauchen Gemeinschaft, um uns selbst bewusst zu werden und uns zu unterstützen.
Im Kern des Coachings stehen für mich drei Kompetenzen: Präsenz, Akzeptanz und Empathie. Diese Schlüsselkompetenzen des „Space Holding“ sind für mich ein ständiger Lehrpfad. Präsenz im Moment, bedingungslose Akzeptanz und Mitgefühl für die Perspektiven anderer erfordern geschulte Achtsamkeit. Ich gehe vom Guten im Menschen aus und davon, dass die Kraft für Veränderung in jedem von uns steckt. Ich fördere Selbsterkenntnis, das Verstehen von Verbundenheit – mit sich selbst und in der Gemeinschaft. Dabei gebe ich der Komplexität des Menschseins Raum und ermutige zur unkonventionellen Sichtweise. Es geht darum, dem Menschen Raum zu geben, sich selbst zu begegnen und zu wachsen.

Menschen begegnen, ihre Geschichten erkunden und gemeinsam Räume des Verstehens schaffen – das ist die Essenz meiner Arbeit als Moderatorin und Interviewerin. Es ist ein großes Geschenk, anderen Welten zu begegnen und Fragen zu stellen, die tief gehen. Es geht nicht um fertige Antworten, sondern um die Offenheit, sich auf die Reise einzulassen. Die schönste Wirkung ist die Verbindung, die entsteht, wenn wir fragen und offen zuhören.
Ob auf Bühnen, in Podcasts oder bei Veranstaltungen – das Fragen-Stellen ist ein roter Faden in all meinen Projekten. Es öffnet Türen zu unbekannten Räumen, verändert unseren Blick auf die Welt und lässt uns unsere gemeinsame Menschlichkeit erleben. Beim Moderieren geht es mir darum, einen Raum zu schaffen, in dem Menschen ihre Perspektiven teilen können. Die Momente von Präsenz, Akzeptanz und Empathie machen diese Begegnungen besonders. Das ehrliche Zuhören ist ein Geschenk – für die Erzähler, das Publikum und für mich selbst.
Es geht darum, Verbindungen herzustellen, Herzen zu öffnen und einen Dialog zu führen, der alle Beteiligten berührt. Das Fragen-Stellen ist Magie, in der neue Perspektiven, Verbindungen und die Möglichkeit zum gemeinsamen Weiterdenken entstehen.